Künstliche Intelligenz und Menschliche Fähigkeiten: Von Resilienz bis Teamarbeit
Von Resilienz bis Teamarbeit: die 5 wichtigsten Soft Skills in der KI-Ära
KI am Arbeitsplatz: Welche Fähigkeiten jetzt boomen – und welche verschwinden.
Künstliche Intelligenz verändert den Arbeitsmarkt – aber nicht, wie viele denken. Erfahre, welche menschliche Fähigkeiten in Zukunft noch wertvoller werden.
Die Diskussion um die Auswirkungen der Künstlichen Intelligenz (KI) auf den Arbeitsmarkt wird häufig von Ängsten vor Arbeitsplatzverlusten dominiert. Doch eine aktuelle Studie der Oxford-Forscher Elina Mäkelä und Fabian Stephany, vorgestellt in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) vom 25. Februar 2025, zeigt ein differenzierteres Bild. Während KI Routinetätigkeiten ersetzt, steigert sie gleichzeitig die Nachfrage nach komplementären menschlichen Fähigkeiten wie analytischem Denken, Resilienz und Technikverständnis.
KI schafft neue Anforderungen an menschlichen Fähigkeiten
Laut der Studie, die auf der Analyse von 12 Millionen Online-Stellenanzeigen aus den USA zwischen 2018 und 2023 basiert, überwiegen die positiven Effekte der KI-Implementierung deutlich. Besonders in KI-bezogenen Jobs sind Fähigkeiten wie Anpassungsfähigkeit, kritisches Denken und der Umgang mit Mehrdeutigkeit gefragt. Diese Kompetenzen werden zudem mit Gehaltsvorteilen belohnt: Data Scientists mit Qualifikationen in Resilienz oder Ethik erzielen beispielsweise 5 bis 10 Prozent höhere Gehälter.
Die Top 5 Skills für die KI-Ära
Die aktualisierte Studie von 2025 hebt besonders fünf Soft Skills hervor, die für KI-bezogene Jobs entscheidend sind:
- Ethisches Bewusstsein: Unternehmen suchen zunehmend Mitarbeitende, die sich mit algorithmischer Fairness und Datenschutz auskennen. Wer sich mit Fragen der algorithmischen Fairness oder Datenschutz auskennt, hat klare Vorteile auf dem Arbeitsmarkt. KI-gestützte Entscheidungen müssen verantwortungsbewusst getroffen und transparent erklärt werden können.
- Analytisches Denken: KI kann große Datenmengen verarbeiten, doch die Interpretation dieser Daten bleibt eine menschliche Aufgabe. Unternehmen setzen daher auf Fachkräfte, die KI-generierte Ergebnisse verstehen, kritisch hinterfragen und strategisch anwenden können.
- Digitale Kompetenz: Neben dem bloßen Bedienen von KI-Tools wird ein tiefgehendes Verständnis darüber, wie diese Systeme funktionieren, immer wichtiger. Mitarbeitende sollten verstehen, wie maschinelles Lernen und automatisierte Entscheidungsprozesse arbeiten, selbst wenn sie keine Entwickler sind.
- Resilienz und Agilität: In einer Arbeitswelt, die sich durch KI kontinuierlich verändert, sind Anpassungsfähigkeit und die Fähigkeit, mit Unsicherheiten umzugehen, essenziell. Wer flexibel bleibt, sich schnell neue Fähigkeiten aneignet und offen für neue Technologien ist, hat klare Vorteile.
- Teamarbeit: Trotz Automatisierung bleibt die interdisziplinäre Zusammenarbeit entscheidend. KI-Projekte erfordern die Zusammenarbeit zwischen Technik-, Fach- und Managementteams. Mitarbeitende müssen in der Lage sein, mit anderen gemeinsam Lösungen zu finden und KI in bestehende Prozesse sinnvoll zu integrieren.
Fähigkeiten, die an Bedeutung verlieren
Während bestimmte menschliche Fähigkeiten immer wichtiger werden, zeigt die Studie auch, dass einige klassische Fähigkeiten weniger gefragt sind:
- Einfache Datenverarbeitung: Routineaufgaben wie das Sortieren oder Kategorisieren von Daten werden zunehmend von KI übernommen.
- Textzusammenfassungen und Übersetzungen: Automatisierte Systeme wie ChatGPT oder DeepL erledigen solche Aufgaben mit hoher Präzision.
- Kundenservice-Aufgaben: Standardisierte Anfragen werden immer häufiger von Chatbots und KI-gestützten Assistenzsystemen bearbeitet.
- Büro- und Verwaltungsaufgaben: KI-basierte Organisationstools übernehmen viele klassische administrative Tätigkeiten, von Terminplanung bis Rechnungsbearbeitung.
Positive Spillover-Effekte auf den Arbeitsmarkt
Die Studie zeigt, dass der KI-Boom sich nicht nur auf IT- oder datengetriebene Berufe auswirkt. Eine Verdoppelung der KI-Nachfrage führt zu einem Anstieg der Nachfrage nach komplementären Fähigkeiten um 5 Prozent – sogar in nicht-KI-bezogenen Berufen. Dieser Trend zeigt, dass sich der gesamte Arbeitsmarkt wandelt und neue Chancen entstehen.
Fazit
KI als Treiber für menschliches Potenzial Anstatt menschliche Arbeit zu verdrängen, fungiert KI als Katalysator für eine Neuausrichtung der Arbeitswelt. Unternehmen sollten proaktiv Weiterbildungsmaßnahmen fördern, um Mitarbeitende auf die neuen Anforderungen vorzubereiten. Arbeitnehmer wiederum sollten gezielt in ihre analytischen, ethischen und digitalen Fähigkeiten investieren, um in einer dynamischen Arbeitswelt erfolgreich zu bleiben.