Innovationsgeschichte(n): Wo wären wir nur ohne Papier?

Die Digitalisierung hat seine Bedeutung geschmälert und zugleich den Wert gesteigert – die Rede ist vom guten, alten Papier.

Diese Innovationsgeschichte beleuchtet die Entstehung Papiers und des Papierdrucks als Grundlage für viele weitere Innovationen.
Diese Innovationsgeschichte beleuchtet die Entstehung Papiers und des Papierdrucks als Grundlage für viele weitere Innovationen.

Wo wären wir nur ohne Papier?

Wann habt ihr zuletzt einen handschriftlichen Brief verschickt? Oder ist es doch wieder die E-Mail geworden? Wenn ihr euch für den Brief entschieden habt, war es wahrscheinlich ein besonders wichtiger, wertvoller Anlass. Doch Papier ist nicht nur ein wichtiger Bestandteil unserer Kultur, es hat auch die Innovation unseres Wirtschaftssystems entscheidend vorangebracht. Aber lasst uns vorne anfangen: 

Wo kommt Papier eigentlich her?

Klar, irgendwie vom Baum. Genauer gesagt vom Bambus, denn die Wurzeln des Papiers liegen in China. Hier stellte Tsai Lun erstmals vor ca. 2.000 Jahren aus den Fasern des Gewächses Blätter her. Nachdem Stein- und Tontafeln offenbar zu schwer geworden waren, dienten unter anderem Ton und Rinde als Untergrund für Zeichnungen. Den Überlieferungen nach war es schließlich der Beamte Cai Lun, der zuerst den Prozess der Papierherstellung beschrieb.

Offenbar hat also die in Deutschland in nicht unerheblichem Maße von Papier getriebene Bürokratie einen historischen Hintergrund

Es dauerte mehrere hundert Jahre, bis dieses Handwerk über Arabien auch den Weg nach Deutschland fand. In Nürnberg wurde 1390 die erste Papiermühle nach dem Vorbild einer Kornmühle in Betrieb genommen. Ausschlaggebend für die zunehmende Bedeutung von Papier war die Ausbreitung der Schriftlichkeit in immer weiteren Bereichen des Lebens – von Kunst und Kultur über die Verwaltung bis hin zur Wissenschaft. Zugleich wandelte sich die Form und somit der Nutzen von Papier: es entstanden beispielsweise Kartons, um Gegenstände zu lagern oder zu transportieren. Der Verband der deutschen Papierindustrie beschreibt mittlerweile 3.000 verschiedene Papiersorten für unterschiedliche Zwecke. Heute stellt allein die deutsche Papierindustrie 21 Mio. Tonnen her und macht einen Umsatz von 12,8 Mrd. Euro.

Recycling und Umweltschutz

Immer wieder ist auch der Umweltschutz ein Thema. Die Bedeutung von Recycling und Umweltschutz im Alltag wurde vielen von uns sicherlich erst durch den überquellenden Papier(müll)eimer vor Augen geführt. Inzwischen macht Altpapier über 80% der Papierproduktion aus. Durch die Corona-Pandemie ist dieses momentan jedoch sehr knapp:

Während der Pandemie verzichteten viele Unternehmer auf Zeitungsanzeigen, was dazu führte, dass die Ausgaben deutlich weniger Seiten umfassten. Mittlerweile ist die Nachfrage nach Anzeigen wieder deutlich gestiegen, doch nun fehlen eben jene Altpapiermengen.

Im Gespräch mit dem Handelsblatt erläutert Winfried Schaur, Vorstandsmitglied des finnischen Papierherstellers UPM, dass Altpapier eben kein normaler Rohstoff, der produziert werde, sei, sondern einer, der „anfällt“. Und letzteres ist eben auch Teil einer innovativen Weiterentwicklung unseres Wirtschaftssystems, weg von Wegwerf- und Einwegsystemen, hin zur Kreislaufwirtschaft.

Quelle https://www.papierindustrie.de/

AUS HOLZ WIRD PAPIER

COCON25

COPETRI CONVENTION

COPETRI