Wie denken Innovatoren?
„Im Nachhinein ist jede gute Idee logisch, aber um dorthin zu gelangen, muss man die Denkrichtung ändern.“
Wie denken Innovatoren?
Erfolgreiche Innovatoren denken ihre Kategorie, beispielsweise ein bestimmtes Marktsegment, komplett neu und wecken Bedürfnisse, die der Markt bis dahin unter Umständen noch gar nicht hatte. Diese Art von Innovation nennt man auch kulturelle Innovation. Dabei geht es zunächst darum, in einem ersten Schritt eine Schwäche in der bestehende Produktkategorie zu finden und dann wird – im Idealfall – die Weltanschauung und Symbolik der Kategorie neu erfunden. Ähnliches vollzog sich beispielsweise als der SUV den Minivan als Familienauto verdrängte oder Nespresso die Kaffeekultur neu erfand.
Wer immer nur an Produkteigenschaften arbeitet oder an der Optimierung einzelner Funktionen wird keine wegweisende neue Idee entwickeln. Auch wenn diese Strategie über längere Phasen für viele Unternehmen rentabel ist. Vielen deutschen Unternehmen wird zugeschrieben, sie seien exzellent in erhaltender Innovation. An der Leistung des Motors optimieren und das Bohrgrat noch kleiner machen, sei ihre Fähigkeit. In disruptiver Innovation ließen sie jedoch zu wünschen übrig. Das zumindest sagt Arnold Weismann, Wirtschaftswissenschaftler und Innovationsexperte.
“Denke wie ein kultureller Gründer”
Wollen etablierte Marken erfolgreich Innovationen in Gang setzen, müssen sie laut Douglas Hold, dem Gründer von der Beratung Cultural Strategy, einem wichtigen Credo folgen: “Denke wie ein kultureller Gründer”. Oder wie Edward de Bono es formulierte, für gute Ideen muss man die Denkrichtung ändern. In dynamischen und hochmotivierten Teams und Companies, die am Anfang ihres Weges stehen, ist das häufig Teil der DNA und geht wie selbstverständlich vonstatten.
In etablierten Unternehmen erfordert es häufig harte Arbeit, eine entsprechende Kultur zu wollen, zu verankern und zu leben. Der Lohn: Marktteilnehmer, die kulturelle Innovationen entwickeln sind in der Lage, an den anderen etablierten Unternehmen vorbeizuziehen.
Quelle: Douglas Holt: Finde den Schwachpunkt, in Harvard Business manager, März 2021, HBM März 2021, S. 60