Der Kreislaufwirtschaft gehört die Zukunft
Zirkuläre Wirtschaft
Im Rahmen des Megatrends zu mehr Nachhaltigkeit hat die Zirkuläre Wirtschaft zentrale Bedeutung. Ohne eine möglichst umfangreiche Substitution von Primärrohstoffen durch wiederverwendete Materialien (Sekundärrohstoffe) ist die Erfüllung der gesellschaftlichen und politischen Klima- und Nachhaltigkeitsziele kaum möglich. In einer Studie haben Deloitte und der Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI) herausgearbeitet, welche Herausforderungen sich dadurch für den Industriestandort Deutschland ergeben – und welche Chancen innovative Geschäftsmodelle auf diesem Feld eröffnen. Rund 12 Milliarden Euro zusätzliche Wertschöpfung sind laut der Studie allein durch Kreislaufwirtschaft möglich.
Bei der Kreislaufwirtschaft geht es um den Aufbau einer zirkulären Wirtschaft: Produktion, Verarbeitung und Verwendung sollen so umgestellt werden, dass wertvolle Materialien nicht entsorgt werden, sondern zurück in den Wertschöpfungskreislauf gebracht werden. Die Kreislaufwirtschaft geht dabei weit über das Recycling hinaus und schließt alle Maßnahmen ein, die zu mehr Ressourceneffizienz führen. Neben der Vermeidung, Wiederverwendung, Verwertung und Beseitigung von Abfällen, spielen auch die Produktgestaltung sowie die Reduktion der gesamten Stoffmenge eine Rolle.
Urban Mining und Ausbau der Kreislaufwirtschaft
Eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft zeigt, dass durch sogenanntes Urban Mining die Kreislaufwirtshaft unterstützt werden kann. So reicht beispielsweise das Metall ausrangierter Mobiltelefone in Deutschland – sogenannter „Schubladenhandys“ – einer aktuellen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zufolge aus, um den Materialbedarf für Smartphones für die nächsten zehn Jahre zu decken. Rechnerisch zeigt sich, dass der Gesamtmetallwert der ungenutzten Handys in Deutschland bei etwa 240 Millionen Euro liegt. Gleichzeitig entspricht der Materialwert der im Jahr 2021 verkauften Smartphones in Deutschland 23,5 Billionen Euro. Laut einer Studie der Unternehmensberatung Bain & Company haben europäische Autohersteller das Potenzial, den Anteil wiederaufbereiteter und wiederverwendeter Werkstoffe in der Neuwagenproduktion bis 2040 von aktuell 23 auf 59 Prozent zu steigern. Die mit Materialeinsatz verbundene CO2-Emissionenen ließen sich dadurch um 60 Prozent absenken. Auch bei der Recyclingquote eines Pkw sieht die Studie Potenzial, diese von aktuell 80 Prozent auf etwa 97 Prozent zu steigern.
Fazit: Der Kreislaufwirtschaft gehört die Zukunft. Um Chancen für geschlossene Kreisläufe zu nutzen, gilt es, systematisch die gesamte Wertschöpfungskette zu überprüfen und Chancen für geschlossene Kreisläufe konsequent zu identifizieren und zu nutzen. Dies ist nicht nur unerlässlich, um Klimaziele zu erreichen, sondern eröffnet unserer Wirtschaft auch nachhaltige Wachstumschancen.