Verzahnung von Innovationsmanagement und Nachhaltigkeitsmanagement – dargestellt am Praxisbeispiel des gemeinnützigen Agroforst Startups VIVO Carbon

Das Agroforst Startup vereint Innovation und Nachhaltigkeit und schafft damit nicht nur ein nachhaltiges Ökosystem, sondern auch echte Wettbewerbsvorteile. Folglich lohnt es sich für Unternehmen, beide Dimensionen zu verbinden, z.B. das Innovationsmanagement nach ISO 56001 mit ESG- und ESRS-Standards.

Innovation Insights Dennis und Jan 1
Verzahnung von Innovationsmanagement und Nachhaltigkeitsmanagement - dargestellt am Praxisbeispiel des gemeinnützigen Agroforst Startups VIVO Carbon

Innovationsmanagement nach ISO 56001 

Die ISO 56001 bietet Unternehmen einen strukturierten Rahmen, um Innovationsprozesse zu standardisieren und systematisch zu verbessern. Sie hilft Organisationen, ihre Innovationsstrategie mit den Geschäftszielen zu verzahnen. 

Ein IMS (Innovationsmanagementsystem) nach ISO 56001 schafft die Grundlagen für eine innovative Kultur, indem es sicherstellt, dass alle Mitarbeitenden in den Innovationsprozess eingebunden sind. Dies führt zu einer stärkeren Identifikation mit den Unternehmenszielen und fördert die Kreativität auf allen Ebenen. Durch die Implementierung von ISO 56001 können Unternehmen nicht nur ihre Innovationsaktivitäten systematisch messen und bewerten, sondern auch Schwächen identifizieren und kontinuierlich verbessern. Dies führt zu einer effizienteren Ressourcennutzung und klareren Verantwortlichkeiten. 

Mehr zu ISO 56001 im Innovations-Blog 1. Link 

Nachhaltigkeitsmanagement und seine Bedeutung 

Nachhaltigkeitsmanagement erfordert einen ganzheitlichen Ansatz, der ökologische, soziale und ökonomische Aspekte berücksichtigt. Standards wie ESRS* und ESG** bieten Leitlinien, um Nachhaltigkeitsziele zu definieren und zu messen. Darüber hinaus bieten verschiedene Normen zum Beispiel zu Nachhaltigkeitsmanagement (DIN ISO14001) und Energiemanagement (DIN ISO50001) Guidelines, die bei der Umsetzung Struktur geben und einen ganzheitlichen Ansatz sicherstellen.  

Durch die Anwendung von ESG-Kriterien können Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsleistung bewerten und sicherstellen, dass sie den Erwartungen der Stakeholder gerecht werden. Dies umfasst die Berücksichtigung von Umweltfaktoren wie Energieverbrauch und Emissionen, sozialen Aspekten wie Mitarbeitendenwohl und gesellschaftlichem Engagement sowie Governance-Themen wie Transparenz und ethische Geschäftspraktiken.

Innovationsmanagement und Nachhaltigkeitsmanagement Grafik 

Innovationsmanagement
Verzahnung von Innovationsmanagement und Nachhaltigkeitsmanagement - dargestellt am Praxisbeispiel des gemeinnützigen Agroforst Startups VIVO Carbon

Die Verzahnung beider Managementsysteme 

Durch die Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in den Innovationsprozess können Unternehmen sicherstellen, dass neue Produkte und Dienstleistungen nicht nur marktgerecht, sondern auch umweltfreundlich und sozial verantwortlich sind. Diese Verzahnung schafft Synergien, die es Organisationen ermöglichen, nachhaltigen Erfolg, hohe Akzeptanz beim Kunden und langfristige Wettbewerbsvorteile zu erreichen. 

Wesentlich hierbei ist, dass das Innovationsmanagement aus den Anforderungen zur Nachhaltigkeit ein strukturiertes Chancenmanagement entwickelt, was in sich nachhaltig ist, aber auch neue strategische Chancen eröffnet, die es ohne die Nachhaltigkeitsanforderungen nicht gegeben hätte. 

Praxisbeispiel: VIVO Carbon – Schaffung eines nachhaltigen Innovations-Ökosystems  

VIVO Carbon, eine gemeinnützige GmbH, ist ein herausragendes Beispiel für die erfolgreiche Integration von Innovationsmanagement und Nachhaltigkeitszielen. Im Zentrum ihrer Strategie steht die Verbindung eines Innovations- und Businessökosystems, das nachhaltige Praktiken in den Mittelpunkt stellt. In Deutschland setzt VIVO Carbon Agroforstsysteme um, die Landwirtschaft mit Bäumen kombinieren und jährlich rund 40 Millionen Tonnen CO2 binden können. Diese Systeme bieten zahlreiche Vorteile, darunter Klimaschutz durch schnelle CO2-Bindung, Anpassung der Landwirtschaft an den Klimawandel, Verbesserung des Mikroklimas, Erhöhung der Biodiversität, Schutz vor Erosion und Bereitstellung nachhaltiger Rohstoffe. 

Die Projekte werden in Zusammenarbeit mit landwirtschaftlichen Betrieben realisiert. Konkret werden zwischen Feldern schnellwachsende Bäume gepflanzt, die nach etwa acht Jahren erstmals geerntet werden. Der gebundene Kohlenstoff wird dauerhaft in Holzprodukten gespeichert. Die Wurzeln bleiben im Boden, um erneut auszutreiben, was ihre positive Wirkung nachhaltig entfaltet. Die Finanzierung erfolgt durch Spenden und den Verkauf von CO2-Credits, die auf der CO2-Bindeleistung der Bäume basieren. Durch die Rechtsform als gemeinnützige GmbH wird sichergestellt, dass alle Erlöse für gesellschaftliche Zwecke eingesetzt werden. 

VIVO Carbon hat die Entwicklung eines belastbaren DIN-Standards für die Klimaschutzleistung von Agroforst und Erzeugnissen initiiert, um die Qualität der Projekte zu sichern, und arbeitet mit einem breiten Konsortium an dessen Umsetzung.  

Das lifecycle modell
Verzahnung von Innovationsmanagement und Nachhaltigkeitsmanagement - dargestellt am Praxisbeispiel des gemeinnützigen Agroforst Startups VIVO Carbon

Das Agroforst-Innovationsökosystem befindet sich zwischen den Phasen 1 und 2 des oben dargestellten Lifecycle Modells. Konkret bedeutet dies, dass erste Pilotprojekte realisiert sind und die Umsetzungsfähigkeit demonstriert ist. Governance-Strukturen (siehe z.B. die angestrebte DIN-Norm) werden aufgebaut und das Netzwerk wird gezielt entlang der Vision und Ziele ausgebaut.  

VIVO Carbon ermöglicht es seinen Partnern, aktiv zu den Sustainable Development Goals beizutragen, und macht Nachhaltigkeit zu einem strategischen Ziel für alle beteiligten Stakeholder. Zu den Erfolgsfaktoren des Ökosystems gehören eine klare Vision, Vertrauen unter den Beteiligten und eine messbare Wertschöpfung durch gemeinsame Projekte. Diese Elemente sind im Agroforst-Innovationsökosystem verankert, das kontinuierlich um neue Use Cases und Partner erweitert wird.  

image
Verzahnung von Innovationsmanagement und Nachhaltigkeitsmanagement - dargestellt am Praxisbeispiel des gemeinnützigen Agroforst Startups VIVO Carbon

Fazit

Indem Unternehmen die Prinzipien des Innovationsmanagements mit den Zielen der Nachhaltigkeit verbinden, schaffen sie nicht nur einen nachhaltigen Erfolg für sich selbst, sondern tragen auch zur Bewältigung globaler Herausforderungen bei. Die ISO 56001 bietet den strukturellen Rahmen, während ESG und ESRS die Nachhaltigkeitsziele klar definieren.  Die Implementierung dieser integrierten Ansätze erfordert Engagement und Weitsicht, bietet dabei immense Vorteile in Form von Resilienz, Wettbewerbsfähigkeit und gesellschaftlicher Verantwortung. 

Die Zukunft gehört den Unternehmen, die bereit sind, ihre Strategien kontinuierlich zu hinterfragen und anzupassen, um den wachsenden Anforderungen von Markt und Umwelt gerecht zu werden. 

*ESRS: European Sustainability Reporting Standards 

**ESG: Environmental, Social and Corporate Governance (englisch für: Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) sind Kriterien und Rahmenbedingungen der Vereinten Nationen (UN)

Einladung zum Vortrag auf der DIGICON25

Um mehr über die spezifischen Strategien und Erfolge von VIVO Carbon zu erfahren, laden wir euch herzlich ein, den Vortrag von Jan Frensch auf der DIGICON25 am 07.02. zu besuchen. Dort wird er einen Einblick die Tätigkeit von VIVO Carbon als Beispiel für ein regeneratives und gleichzeitig innovatives Geschäftsmodell geben und über entsprechende Hürden, Anpassungen und Erfolge bei der Umsetzung sowie Chancen für Mensch, Natur und Wirtschaft sprechen. 

Klimaschutz-Innovation in Deutschland Vortrag (+Q&A)

Durch die Verbindung von Innovationsmanagement nach ISO 56001 mit Nachhaltigkeitsmanagementstandards können Unternehmen nicht nur ihre Innovationskraft stärken, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leisten. Lassen Sie uns gemeinsam diesen Weg beschreiten und die Zukunft gestalten. Die Teilnahme an der DigiCon25 bietet eine hervorragende Gelegenheit, um sich über die neuesten Entwicklungen in diesem Bereich zu informieren und von den Erfahrungen anderer zu lernen.

Jan Frensch 1
Verzahnung von Innovationsmanagement und Nachhaltigkeitsmanagement - dargestellt am Praxisbeispiel des gemeinnützigen Agroforst Startups VIVO Carbon
Jan Frensch

Jan Frensch

Dennis Böcker zu Innovationsmanagement

Dennis Böcker 

Als ehemaliger Global Lead IoT Innovation war Dennis Boecker verantwortlich für das globale IoT Innovation Team im Zentralbereich der Bosch Gruppe. Diese Organisation treibt die Strukturierung des Innovation Management gemäß ISO56002 und begleitet und koordiniert unternehmensweit, Programme für IoT Innovation innerhalb von Bosch und mit Ökosystempartnern. Dennis ist verantwortlicher Founder für das globale Connectory Netzwerk, eine physische und virtuelle Co-Creation und Innovation Ökosystem Plattform. Heute ist er als selbständiger Innovationsmanagementberater tätig. Darüber ist Dennis als Experte in der deutschen Delegation der ISO TC 279 Innovationsmanagement aktiv und Mitglied der COPETRI Circle. 

COCON25

COPETRI CONVENTION

Am 03. und 04. Juni 2025 in der HALLE45 in Mainz

COPETRI