Frankfurt Future Talks: Künstliche Intelligenz im Praxistest – Chancen und Herausforderungen für Unternehmen
Frankfurt Future Talks Zusammenfassung
Aktueller Stand der KI-Nutzung in Unternehmen
Laut einer aktuellen Forsa-Studie nutzen bereits 20 % der deutschen Unternehmen KI. Doch die Panelisten waren sich einig: Die Reise hat gerade erst begonnen. Christian Wrobel, Chief Data Architect bei Fraport, verglich die Implementierung von KI mit einem Marathonlauf. Während einige KI-Anwendungen, wie Kamerasysteme und Lärmmessung, bereits weit fortgeschritten sind, stehen andere, insbesondere die generative KI, erst am Anfang ihrer Entwicklung.
Konkrete Anwendungsfälle und Vorteile der KI
Unternehmen wie AGAPLESION und Fraport stellten ihre erfolgreichen KI-Einsätze vor. So nutzt AGAPLESION bereits KI-gestützte Lösungen in der Radiologie, um Ärzte bei der Vorprüfung von Bildern zu entlasten. Claudia Möller, Leiterin Forschung und Innovation bei AGAPLESION, betonte die Wichtigkeit, KI nicht nur zur Effizienzsteigerung zu nutzen, sondern auch zur Verbesserung der Patientenversorgung. KI übernimmt repetitive administrative Aufgaben, sodass medizinisches Personal mehr Zeit für die eigentliche Behandlung hat. Auch bei Fraport wird KI eingesetzt, um operative Prozesse zu optimieren. Automatisierte Dispositionsentscheidungen und die KI-basierte Analyse von Lärmmessungen an Flughäfen helfen, die Arbeitslast zu reduzieren und Fehler zu minimieren. Wrobel hob hervor, dass KI in Zeiten des Fachkräftemangels eine entscheidende Rolle spielen könnte, um dem demografischen Wandel zu begegnen.
Herausforderungen: Datenschutz, Ethik und Mitarbeiterakzeptanz
Doch trotz der Vorteile gibt es auch Hürden. Arne Selhorst, Innovationsmanager bei der Deutschen Telekom, sprach über den Datenschutz und ethische Bedenken, die den Einsatz von KI in vielen Bereichen verzögern. Gerade in der Telekommunikationsbranche sei es essenziell, transparent mit Kundendaten umzugehen und Vertrauen aufzubauen.
Auch die Skepsis der Mitarbeiter gegenüber KI war ein wiederkehrendes Thema. Sascha Stoltenow, Partner bei Script Communications, empfahl, Mitarbeitende frühzeitig in die Entwicklung und Einführung von KI-Systemen einzubinden, um Vorbehalte abzubauen und eine positive Haltung gegenüber der Technologie zu fördern.
Der Mensch bleibt im Mittelpunkt
Eine zentrale Erkenntnis des Abends war: KI ersetzt keine Menschen – sie ergänzt und entlastet sie. Vor allem in der Gesundheitsbranche, wo Fachkräfte Mangelware sind, ist der Einsatz von KI unverzichtbar, um repetitive Aufgaben zu übernehmen und den Menschen mehr Raum für kreative und anspruchsvolle Tätigkeiten zu geben. Doch dies gelingt nur, wenn Unternehmen ihre Mitarbeiter kontinuierlich schulen und weiterbilden, um mit den rasanten Entwicklungen der KI-Technologie Schritt zu halten.
Ausblick auf die Zukunft
Die Diskussionen bei den Frankfurt Future Talks zeigten deutlich: KI bietet enormes Potenzial, wird aber auch künftig Herausforderungen mit sich bringen. Unternehmen müssen lernen, KI verantwortungsvoll einzusetzen und gleichzeitig den menschlichen Faktor nicht aus den Augen zu verlieren. Der Weg in eine KI-gestützte Zukunft ist kein Sprint, sondern ein Marathon – und wir stehen erst am Anfang, es lohnt sich mit Leidenschaft dranzubleiben.