Welche Typen von Mitarbeiter:innen gibt es in meinem Unternehmen, welche Bedürfnisse haben sie und wie haben letztere sich möglicherweise im Kontext von Corona und Home Office verändert? Diesen Fragen ist eine kürzlich veröffentlichte Studie der Unternehmensberatung EY auf den Grund gegangen. Heraus kamen fünf Typen, die wir euch hier vorstellen möchten:

Umweltorientierte Kümmerer: 

Dieser Typ übernimmt gerne Verantwortung und zeigt dies auch in der Interaktion mit seiner Umwelt und anderen Kolleg:innen. Innovationsprojekte interessieren ihn besonders und er bringt sich dabei gerne voll ein. Die Kombination aus Verantwortung für Projekte und Beziehungen kann jedoch auch zu einer Doppelbelastung führen, die im schlimmsten Falle im Burnout mündet. Führungskräfte sollten diesen Leistungsträger also im Auge behalten und darauf achten, dass sie regelmäßig Pausen machen und Urlaub nehmen.

Sicherheitsbewusste Familienmenschen:

Karriere ist diesem Mitarbeitertypus nicht so wichtig. Die Familie hat Vorrang. Dementsprechend ordnet er seine Prioritäten, auch was zeitliche Verfügbarkeit angeht. Insofern erledigen sie vor allem repetitive Aufgaben gerne und gründlich, denn hier sind sie gut eingearbeitet und können Arbeitsbelastung- und Dauer gut einschätzen. Im Team können sie dabei helfen, Herausforderungen in ein anderes, leichteres Licht zu rücken. Remote Working ist ihnen einerseits eine große Unterstützung bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, andererseits kann es aber auch zu Unausgeglichenheit führen. Führungskräfte sollten hier regelmäßiges Feedback einholen und Prioritäten gemeinsam mit dem Mitarbeiter setzen.

Ehrgeizige Individualisten: 

Diese Mitarbeiter:innen arbeiten überaus selbstständig – manchmal zu selbstständig, denn sie können dazu neigen, Kolleg:innen nicht mit einzubeziehen. Durch ihren Mut und ihren Ehrgeiz stehen sie gerne im Mittelpunkt – egal, ob im Büro oder in der Videokonferenz – und ziehen innovative Projekte an.

Innovative Macher: 

Neue Ideen sind bei ihnen der Dreh- und Angelpunkt für Sinnstiftung. Sie übernehmen gerne Verantwortung und sind zugleich für klare Arbeitsanweisungen dankbar. Im Gegensatz zu den „ehrgeizigen Individualisten“ ist ihnen das Feedback von Führungskräften und Teammitgliedern besonders wichtig. Durch Bestätigung und Prioritätensetzung können Führungskräfte diesen Mitarbeitertyp anspornen und weiterentwickeln.

Technikaffine Phlegmatiker: 

Mitarbeiter dieses Typs zeigen oft weniger Engagement für das Unternehmen und wünschen sich klare Vorgaben und Arbeitsaufträge von der Führungskraft. Zuweilen können sie als herausfordernd und schwierig empfunden werden, doch kann sich ihre Technikbegeisterung und Ruhe auch positiv auf die Teamstruktur auswirken. Gerade in der heutigen agilen Arbeitswelt kann der Umgang mit diesem Mitarbeitertyp für Vorgesetzte eine Herausforderung sein. Doch nicht jeder Mitarbeiter:in möchte Verantwortung übernehmen und selbstständig seine Arbeiten suchen. Führungskräfte sollten entsprechend agieren und positiv bestärken.

EY resümiert, dass „nahezu alle Mitarbeiter deutscher Unternehmen hybride Formen der Zusammenarbeit begrüßen“. Je nach Persönlichkeit gingen damit jedoch unterschiedliche Anforderungen und Wünsche einher. Umso wichtiger sei es, diese regelmäßig im Team oder in Feedbackgesprächen zu besprechen.

Mehr über die Studie von EY findet ihr hier:
https://www.ey.com/de_de/workforce/was-verschiedene-mitarbeitertypen-von-der-neuen-arbeitswelt-erwarten

(Quelle FAZ, 5. Juni 2021, S. 28)

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