Dennis Stabler hat Psychologie an der Universität des Saarlandes studiert und anschließend in Wirtschaftswissenschaften zum Thema Teamdiversität an der TU Kaiserslautern promoviert. Als Innovation Manager bei Gipfelsprint ist er verantwortlich für das „Acceleration Programm“ für Start-ups und Innovationsprojekte mit dem Mittelstand.
1) Wie können die Bereiche Innovation, Transformation und People Management stärker verzahnt werden?
Alle drei Bereiche sind stark abhängig von der Kultur im Unternehmen. Fehlermanagement, transparente Kommunikation und Offenheit für Neues müssen in Organisationen gelebt werden, vom Top Management, über die Führungskräfte bis zu den Mitarbeiter*innen. Besteht hier schon eine enge Verbindung zwischen den unterschiedlichen Ebenen, können Change Prozesse wie Innovation und Transformation einfacher angegangen werden, da die Voraussetzung des Einbezugs der Mitarbeiter*innen erfüllt ist. So können alle Angehörige des Unternehmens auf dem Innovations- und Transformationsweg mitgenommen werden, offene Bedenken ausgetauscht und unterschiedliche Perspektiven in ein gemeinsames Voranschreiten integriert werden.
2) Welche drei Best Practice-Tipps hast du dafür aus deinem Arbeitsalltag für uns?
a) Den Mitarbeiter*innen Handlungsspielraum geben, um neue Dinge auszuprobieren und Rückschläge zu erfahren. Gleichzeitig aber auch Leitplanken setzen, wie die gewonnenen Erkenntnisse dem gesamten Unternehmen zugutekommen können. Also eine Verknüpfung von Fehler- und Innovations- sowie Wissensmanagement zur Unterstützung von Entrepreneurial Leadership und Entrepreneurial Thinking im Unternehmen.
b) Integration von bereichsübergreifenden Innovationsformaten in den Arbeitsalltag. Sei es Disruptive Thinking oder Design Thinking, das Zusammenbringen von diversen Perspektiven zur Entwicklung neuer Ideen und Geschäftsmodelle ist gerade für den Mittelstand wichtiger denn je.
c) Kooperationen eingehen – sei es auf Start-up-Seite oder auf Seite des Mittelstands. So können nicht nur gemeinsam technologische Herausforderungen und digitale Transformation bewältigt werden, sondern auch unterschiedliche Kulturen voneinander lernen.
3) Wie gelingt es dir, dich immer wieder auf neue Situationen und Anforderungen in dieser schnelllebigen, agilen Welt einzustellen?
Vor allem durch wissenschaftliche Neugier an neuen Methoden und Trends, indem Sachen ausprobiert und notfalls angepasst oder verworfen werden. Sowie durch Offenheit und Unvoreingenommenheit gegenüber Personen, aber auch neuen Technologien.
4) Was war deine letzte Lessons Learned und wie wendest du das Gelernte jetzt an?
Innovationsprojekte benötigen eine gemeinsame Basis. Egal ob unternehmensintern oder als Kollaborationsprojekte z.B. zwischen Start-ups und Mittelstand. Man muss jedes Mal Projekte von Grund auf neu planen und darf sich nicht darauf verlassen, dass bislang Bewährtes wieder funktioniert. Vielmehr bedarf es einer projektumfassenden Grundlage, damit alle Beteiligten abgeholt und integriert werden.
0,5) Perspektiven verbinden bedeutet für mich …
… im ersten Schritt die eigene Komfortzone zu verlassen und sich auf die Sichtweise einer anderen Partei einzulassen, im Anschluss gemeinsam den bestmöglichen Weg für beide Parteien zu finden und zuletzt auch in Zusammenarbeit die gemeinschaftlich gefassten Ziele zu verfolgen.
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